Die Radtour 2004 der Six-Pack-Zoccer sollte uns in
diesem Jahr entlang der Mosel führen. Die Vorbereitungen auf diese Tour
begannen bereits einige Wochen vorher, als Schorny zusammen mit seinem Papa die
diesjährige Strecke ausarbeitete. Vorab: Diese Mühe sollte sich mehr als
auszahlen.
Am frühen Donnerstag morgen sollte es dann
losgehen. Fritthelm holte seinen Nachbarn Turo ab und man verabredete sich um
9.00 Uhr mit Schlabo am Flughafen Loemühle, um dort erstmals mit einem
„Möllemann-Gedächtnis-Bier“ auf eine erfolgreiche Tour anzustossen. Da Schlabo
aber erst um 8.30 Uhr anfing, seine Taschen zu packen und er zu allem Überfluss
auch noch seinen Sohn zur Schule bringen musste, gab es hier schon die erste
Verspätung, was sich allerdings nicht weiter auswirken sollte. Auf dem Weg nach
Recklinghausen gab es dann auch direkt das erste Spielchen: Nachdem Fritthelm
sein Schloss, Uli seine Luftpumpe und Schlabo die Balltüte vom Rad fielen, kam
es zur ersten Wertung: 1-1-1. Im Laufe der gesamten Tour sollte Fritthelm diese
Wertung eindrucksvoll und konkurrenzlos mit 23-1-1 für sich entscheiden.
Am ersten Etappenziel, dem Tante Emma-Café in RE,
angekommen, begrüßte man dann auch die anderen Stammtischbrüder. Sossy kam in
Begleitung von Anke und Gian-Luca und Schorny schockte direkt mit einer
Hiobsbotschaft. Da seine Tochter am selben Tag operiert wurde, entschied er
sich, erst am nächsten morgen, zusammen mit Hannes, der beruflich verhindert
war, nachzukommen. Während des gemeinsamen Frühstücks überraschte Schorny (mehr
oder weniger) mit nagelneuen Polo-Shirts, unabhängig davon bedankten sich seine
Stammtisch-Brüder bei ihm mit einem kleinen Präsent für die Organisation der
Tour und Gian-Luca „kotzte“ erst einmal Fritthelms Shirt und Hose voll.
Anschließend ging es dann Richtung Bahnhof. Der
Zug wurde ebenso schnell gefunden wie anschließend ein geeigneter Zocker-Tisch
im Abteil. Zum Glück (oder war es von den anderen beabsichtigt?) hatte Schlabo
als einziger Dosenbier dabei, sodaß man hier nicht auf dem Trockenen saß. Zusätzlich
versorgte man sich und das gesamte Abteil mit den ersten Schnapsrunden.
Erwähnenswert wären hier die beiden Radler aus Wettringen auf dem Weg nach Rom
sowie der Sitznachbar, der, offensichtlich von uns beeindruckt, seinen Halt in
Wanne-Eickel verpasste. Der Rest der 2 Stunden Fahrt ist schnell erzählt: Sossy
öffnete minutenlang Geschenke, die ihm daheim mitgegeben worden sind, Fritthelm
gewann das erste Spiel Schwimmen um 2 Euro und gemeinsam versuchte man, alle 16
Vereine der damaligen Landesliga zusammenzubekommen. Am Ende kam man auf 14.
Ach ja, unterwegs wurde Schlabo bei offenem Fenster auch noch von einer
„Ameise“ getroffen und fortan schmerzte ihn ein Juckreiz. Sossys Erklärung, daß
es Ferrari-Ameisen gibt, die schneller als ein Zug fliegen können, ließ er
kommentarlos gelten.
Nach 2 Stunden Fahrt kam man dann in Koblenz an
und die eigentliche Radtour sollte beginnen. Der erste Teilabschnitt sollte uns
nach Cochem führen. Ca. 40km lagen vor uns, das Wetter war optimal und der
gesamte Weg führte uns entlang der wunderschönen Mosel.
Die erste mögliche Rast wurde nach ca. 10km direkt
genutzt. Zufällig fand man hier einen Minigolf-Platz, wo der erste Besitzer des
Esel-Loser-T-Shirts ausgespielt werden sollte. Da sich Fritthelm aber
hartnäckig weigerte, diesen „Einsatz“ zu akzeptieren, waren letztendlich die
weiteren Platzierungen nach Ulis Golf-Demonstration relativ bedeutungslos.
Fritthelm wurde hier Zweiter, Sossy Dritter und Schlabo hätte es bezüglich des
Shirts erwischt.
Vom einsetzenden Regen gestoppt, wurde der
Aufenthalt unabsichtlich verlängert, sodaß man sich aufgrund der
fortgeschrittenen Zeit dazu entschied, auf alternativem Wege die letzten 20km
nach Cochem zu überbrücken. Die Idee, zumindest 6km per Schiff für 4 Euro pro
Nase einzusparen, wurde durch ein Abstimm-Ergebnis von 2:2 verworfen.
Lukrativer war dann die Zug-Variante, die direkt nach Cochem führen sollte. In
allerletzter Minute konnten die nötigen Tickets gezogen werden, der Schaffnerin
hätte aber anscheinend auch eine abgelaufene Schalke-Karte gereicht...
Mit den EM-Spielen Schweiz-England und
Kroatien-Frankreich vor Augen kam man dann doch zeitig in Cochem am Gleis 9 ¾
an und steuerte in Richtung Quartier. Die Zimmerwahl brachte hier die Duos
Schlabo/Fritthelm und Sossy/Turo zusammen.
Jetzt war erst einmal Ausruhen, Fußball gucken und
Duschen angesagt. Außerdem futterte Turo ca. 30 Chicken Wings vom Schlabo, die
dieser eigentlich auch nur Andrea zu Liebe mitgenommen hatte.
Abends ging es dann Richtung Alt-Stadt und man
suchte sich das passende Ambiente, um zum einen noch was „zwischen die Kiemen“
zu bekommen und zum anderen das zweite EM-Spiel zu gucken. Die Endlösung bot
eine Pommesbude für die erste und den Warsteiner-Sepp für die zweite Halbzeit.
Den „Gute-Nacht-Absacker“ gab´s letztendlich in
der kleinen, optisch unscheinbaren, aber durch durchdrängende Bässe und den
lauten Rufen der Wirtin, einladenden Kneipe „The Dutch“, bevor man dann relativ
früh den ersten Tag der Tour beendete.
Der zweite Tag begann mit dem Frühstück, wo zum
einen die neuen Sweat-Shirts eingeweiht wurden und zum anderen Sossy per Handy
informiert wurde, daß in einer seiner Baustellen Schienen im Keller gefunden
worden sind. Sossys Ferndiagnose: Zuschütten, evtl. Skeletteile und
Schatztruhen nicht beachten!
Nachdem Hannes und Schorny bereits um 6.00 Uhr im
Zug saßen, stießen sie auch pünktlich wie verabredet um 10 Uhr zu den anderen.
Direkt im Anschluß begann dann die längste Etappe
der Tour. 80km bis nach Bernkastel-Kues standen auf dem Programm. Doch bevor
man sich auf den Weg machte, besuchte man erst die benachbarte Burg Metternich,
der kulturelle Aspekt der Tour sollte also auch keinesfalls zu kurz kommen. Daß
die Fähre unterwegs 60 Personen tragen kann, die Wassertiefe der Mosel an
dieser Stelle 8m und die Breite 136m betragen, ist an dieser Stelle eigentlich
völlig uninteressant, man bot den Six-Packs allerdings ordentliches
Wettmaterial.
Auf der Burg angekommen (den kulturellen Teil
vergessen wir mal hier) wurde dann der erste Esel-T-Shirt-Besitzer ausgezockt.
Es sollte Fritthelm treffen und es sollte der Beginn einer stolzen Serie
werden. Als es plötzlich einen starken Regenschauer gab, standen Schorny und
Schlabo vor dem Problem, daß ihre Fahrräder im Gegensatz zu den der anderen
nicht untergestellt waren. Einer mußte sich also auf den langen Weg durch den
Regen machen, um sie ebenfalls in die vorher organisierte Garage zu bringen.
Dies wurde natürlich in bester Six-Pack-Manier ausgezockt und Schorny zog den
Kürzeren. In der Zwischenzeit verlegte man den Spielort innerhalb der Gemäuer,
Hannes traf Bekannte aus Herten und Schlabo schwärmte Andrea am Telefon
irgendwas von Liebesurlaub vor. Scheinbar beeindruckt von unserer Zockerei
versuchte der Wirt, Eindruck mit einem Kartentrick zu schinden, doch Schorny
stellte diesen mit seinem sensationellen „Hufeisentrick“ gnadenlos in den
Schatten.
Nachdem etwas später Schorny wieder getrocknet
war, machte man sich auf den weiteren Weg nach Bernkastel-Kues. Im Wissen, noch
etliche Kilometer vor sich zu haben und in Erinnerung an den vorherigen Tag,
entschloss man sich, etwas Tempo zu machen. Ein 20km/h-Schnitt wurde als
Zielsetzung gegeben, Windschatten fahren mit abwechselnder Führungsarbeit stand
auf dem Programm. Als dann irgendwann ein Bolzplatz inkl. Basketballkorb zu
sehen war, schlugen sämtliche Six-Pack-Herzen höher. Ohne zu diskutieren,
wurden zwei Mannschaften ausgelost. Grenzenloser Jubel herrschte, als sich
Schorny, Sossy und Schlabo in einem Team wiederfanden. Freudetrunken lagen sie
sich schon in den Armen.
Als erstes wagte man sich an den Basketballkorb.
Jeder bekam drei Würfe für sein Team, als einziges gelang es Turo, einen Ball
zu versenken. Das reichte aber, um in der Teamwertung mit 1:0 in Führung zu
gehen. Danach kam es zum Zielschießen. Aus ca.30m mußte der Ball in ein leeres
Tor gebracht werden. Bei jeweils 3 Versuchen trafen sowohl Sossy, Schlabo, Turo
und Fritthelm ausnahmslos. Hannes versagten einmal die Nerven, Schorny gleich
zweimal. Heisst: Neuer Spielstand: 2:0. Jetzt hieß es Lattenschiessen. Auf der
einen Seite trafen Schlabo und Sossy, auf der anderen Fritthelm und Turo,
Letzterer allerdings zweimal – 3:0. Die letzte Chance zur Ergebniskosmetik gab
es dann nochmal am Basketballkorb. Dort wies Fritthelm allen die Grenzen auf und
sicherte mit zwei Treffern das am Ende deklassierende 4:0, was dann 4 Biere pro
Nase bedeutete.
Im Anschluß daran gab es dann eine Partie
„Hochhalten“, wo es dann allerdings in der Einzelwertung um die Plätze ging.
Hier sicherten sich Schorny, Schlabo und Turo jeweils ein kühles Blondes.
Sehenswert waren hier vor allem Sossys Glanzparaden, der zuvor einen
12er-Schlüssel suchte, um seine Schiene zu montieren, Schornys Flugkopfbälle
und Hannes Sandaletten mit Löchern in den Socken. Den Höhepunkt an Einsatz lieferte
jedoch Schorny, als plötzlich seine Kniescheibe „aus der Bahn lief“ und er ,
nachdem er uns aufforderte seine Wade ein wenig anzuheben, was dazu führte,
dass die Kniescheibe wieder an alte Position rutschte, aufsprang und sich
wieder in die Bälle warf.
Um 15 Uhr ging es weiter und so langsam knurrte
der Magen. Im kleinen Ort Briedel fragte man nach einer geeigneten Lokalität
und man empfahl „den musikalischen Wirt“ „am Ende der Straße links“. Dort
angekommen, stand man der Uhrzeit ahnend selbstverständlich vor verschlossenen
Türen. Doch wie es der Zufall so wollte, fand sich doch jemand, der sich sogar
als Wirt herausstellen sollte. Nachdem man die Räder in seiner Garage
unterstellen durfte, bot er uns sogar an, für uns zu kochen und wir kehrten zünftig
ein. Ein Essen wie bei Muttern erwartete uns, diverse Runden wurden bestellt
und als Höhepunkt teilte Fritthelm seinen Stammtischbrüdern mit, dass
Six-Pack-Zoccer Nummer 17 im Anmarsch ist. Nachdem wir mit Hilfe der Wirtsleute
sämtliche Methoden durchspielten, um uns vor den restlichen 42km zu drücken,
ging es dann noch am Ende mit dem Rad weiter. Die Beine wurden im Laufe der
Zeit immer schwerer und schwerer, doch man kam dann doch am Ziel, der Pension
Bonsai in Bernkastel-Kues, an, wenn auch Hannes, Sossy, Turo und Fritthelm auf
den letzten Metern ihre Räder aufrund schwindender Kräfte schieben mussten.
Man wurde äußerst freundlich begrüßt, man nutzte
die Chance, einzelne Kleidungsstücke waschen zu lassen und machte aus, sich die
zweite Halbzeit des Spiels Italien–Schweden gemeinsam in irgendeiner Kneipe
anzuschauen. Die Auslosung der Zimmer ergab übrigens folgende Kombinationen:
Turo/Schorny, Sossy/Fritthelm und Hannes/Schlabo. Letzterer war zu diesem
Zeitpunkt so sehr von der Tour gezeichnet, daß er splitternackt Hannes die
Auswirkungen am untersten Teil des Hinterteils (auch Wolf genannt) zeigen
wollte, als plötzlich die Hausherrin, auch liebevoll „Frau Bonsai“ genannt, zur
Tür hereinkam. Was sie sich bei diesem Anblick dachte, bleibt bis zum heutigen
Zeitpunkt fraglich.
Ausgehbereit wollte man dann in der Halbzeit des
Spiels losdüsen, beim Durchzählen fehlte aber einer. Schlabo meinte wohl, die
erste Halbzeit seelenruhig bis zum Ende zu schauen, entschloß sich dann aber
doch irgendwann zu duschen. Den Abend verbrachte man schließlich in der Kneipe
„Im Bitjen“, bis man schließlich um 3 Uhr rausgeschmissen wurde. Hier kamen
auch zum ersten mal „Knötterich“ (Sossy saß relativ teilnahmslos, gleichgültig
und angeschlagen in der Ecke), „das Klärwerk“ (eine Person wehrte sich vehement
gegen an ihn gerichtete Schuldzuweisungen bezüglich in Regelmäßigkeit
verteilter Gerüche) und „Inspektor Gadget“ (Turo, dessen Hals beim Schauen in
die Karten der Nachbarn immer länger wurde) zum Einsatz.
Schorny, Schlabo, Turo und Fritthelm zog es dann
noch in „Doc´s Bar und waren am Ende um 4 Uhr im Bett. Schorny sagte „Gute
Nacht“ und nach von Turo handgestoppten
5,27 Sekunden fing er auch schon an zu schnarchen.
Für 9 Uhr morgens war am nächsten Tag das
Frühstück angesetzt, aber wieder einmal saßen nur 5 Personen am Tisch. Diesmal
fehlte Schorny, er kam dann aber auch schon um 9.30 Uhr.
Um 10.30 Uhr saßen schließlich alle wieder im
Sattel und die nächste Etappe wurde eingeläutet. Diesmal standen ca. 40km auf
dem Plan, welcher uns nach Leiwen führen sollte. Die Fahrt bot bis dato
eigentlich nichts Erwähnenswertes, bis man auf einmal wieder ein kleines
Fußballtor sah und kräftig in die Eisen stieg. Klar, Mannschaften mußten nicht
mehr gewählt werden, die Schmach vom Vortag saß noch tief genug, um auf Rache
zu schwören. Diesmal sollte ein Holzpfahl das Ziel der Begierde werden. Wessen
Ball nähert sich ihm am nächsten? Lange Rede, kurzer Sinn: 5:0 – das sagt
eigentlich alles. Weil das alles aber viel zu schnell ging, suchte man sich
noch eine Bank aus, die fortan als Tor diente. Bei Schüssen aus ca. 25m trafen
lediglich Sossy und Fritthelm (bei 2 Pfostenschüssen von Schlabo), im
entscheidenden Durchgang traf dann Sossy mit einem Kunstschuss. Ohne den Ball
vorher aufticken zu lassen beförderte er ihn durchs Ziel – Weltklasse!
Dann kam aber wieder der Regen, welcher sich
letztlich zum Verhängnis entwickeln sollte. Die Six-Pack-Zoccer nahmen ihre
Räder, marschierten zur gegenüberliegenden Gaststätte und fragten nach, ob der
Wirt seine Garage zur Verfügung stellen könnte, was der jedoch verweigerte. In
Hoffnung auf einen lediglich kurzen Schauer nutzte man dann einen Baum als
Regenschutz und kehrte trotz eines ungemütlichen Gastgebers ein. Die Stimmung
sollte sich schließlich weiter verschlechtern: Als man sich nach minutenlangen
wolkenbruchartigen Regengüssen entschloss, die Satteltaschen in Sicherheit zu
bringen, fuhr der Sohn des Wirtes leicht und locker in die riesengroße, leere
Garage. Als man fragte, warum er uns das Unterstellen verweigerte, meinte er
nur, daß wir danach fragten, ob wir die Räder vor und nicht in die Garage
stellen könnten. Soviel Niveaulosigkeit brachte dann vor allem Sossy derart auf
180, sodaß er sich lautstark zu Wort meldete („wir sind jetzt seit drei Tagen auf
Tour, aber so eine unfreundliche Person ist uns noch nicht begegnet“) und
seinem Unmut freien Lauf ließ.
Doch der Wirt (er bekam übrigens in Anlehnung an
den Vortag den Spitznamen „unmusikalischer Wirt“) blieb stur und sah davon ab,
seine Gäste rauszuschmeissen, witterte er wohl an diesem Tag das Geschäft
seines Lebens. Nach ca.drei Runden siegte dann doch die Vernunft der
Six-Pack-Zoccer und man „besattelte“ trotz immer noch andauernden Regens die
Räder und fuhr weiter. Nach einem weiteren Stop (hier gab es Waffeln mit
Kirschen für die einen, Steaks für die anderen und natürlich Bier für alle) kam
man dann am letzten Nachtquartier der diesjährigen Tour, dem Weinhof St.
Elisabeth in Leiwen an. Um 18 Uhr fand das Spiel Deutschland-Lettland statt und
in Anbetracht der bereits fortgeschrittenen Zeit entschied man, das Spiel
gemeinsam vor Ort zu schauen, bevor man anschließend den Abend einläutete.
Geduscht und gestylt traf man sich dann auf dem Zimmer von Turo und Schlabo
(die weiteren Zimmer wurden übrigens Fritthelm und Sossy zum einen und Schorny
und Hannes zum anderen zugelost), schoss einige Erinnerungsfotos mit Ottmar
(Schlabo) und Fritz (Schorny) Walter und stellte fest, daß Schlabo neben dem
Trikot von 1954 auch die dazugehörige Frisur besaß.
Das Spiel war dann mehr als enttäuschend.
Erwähnenswert während der 90 Minuten (Hannes durfte übrigens auch als
Lettland-Fan mit in die Deutschland-Kurve) waren evtl. noch die Spielchen, die
man kurzfristig organisierte sowie die improvisierte Weinprobe, mit welcher
Schorny Fritthelm die Unterschiede verschiedener Weine erklärte. Festellungen
Fritthelms, einer der Weine wäre „ziemlich stark im Mittelbau, dafür aber
schwach im Abgang“, konnte Schorny allerdings nicht bestätigen.
Abends ging es dann Richtung Höhepunkt des Tages.
Nach ca. 15 Minuten Fußmarsch am Zielort Eurostrand angekommen, gab´s dann
genauso schnell die erste Ernüchterung. Der Einlass stand nur Clubmitliedern
sowie Parkbewohnern zu. Sämtliche Überredungs- und Bestechungsversuche der
Security-Leute schlugen fehl und man begann bereits, alternative Pläne für den
weiteren Verlauf des Abends zu schmieden. Als Gruppe nun bekannt, blieb jetzt
nur die einzige Chance, sich einzeln igrendwie reinzuschmuggeln, da man die
benötigten Bändchen am Handgelenk nicht besaß. Schlabo war dann der Erste, der
die Gunst der Stunde nutzte. Zwei Frauen und ein Mann machten sich auf dem Weg
in die Disco, Schlabo verwickelte den Mann kurz in ein Gespräch und marschierte
währenddessen am Türsteher vorbei. In Anbetracht der eigentlich nicht
erwarteten Möglichkeit kam dann eine Fußballmannschaft zum richtigen Zeitpunkt,
die Turo und Sossy nutzen, indem sie sich ihr untermischten. Jetzt fehlten nur
noch Fritthelm, Hannes und Schorny. Die Tatsache, daß Schornys Gesicht den
Türstehern jetzt eigentlich hätte bekannt sein sollen und mittlerweile nun 3
von ihnen Wache schoben, machte die Sache wahrlich nicht einfacher. Nach
etlichen Minuten, die einem wie Stunden vorkamen, kam dann plötzlich wieder ein
Teil der Fußballmannschaft heraus. Nach kurzen Erklärungen (Turo hatte alles
bestens organsiert) mischten sich die 3 restlichen Six-Pack-Zoccer der Truppe
unter und kamen so ebenfalls an den Security-Leuten vorbei. Der Rest ist
schnell erzählt: 2 Tanzflächen, ein DJ sowie Live-Musik, dazu Getränke gratis,
ließen sämtliche Herzen höher schlagen. Es wurde getanzt, gefeiert und
getrunken, bis sich um 1.30 Uhr die Türen schlossen. Jetzt ging es noch weiter
in eine benachbarte Disco (hier mußten die Getränke allerdings leider bezahlt
werden), bis dann der Letzte der Six-Pack-Meute um 5 Uhr morgens nach Hause
ging.
Am nächsten Morgen begann dann auch schon der Tag
der Abreise. Nach einem wiederum reichhaltigen Frühstück sollten es heute bei
bestem Wetter noch ca. 25km bis zum Bahnhof nach Trier gehen. Da der Zug erst
um 18 Uhr abfuhr, hatte man noch genügend Zeit für ausgiebige Pausen. Die erste gab es auf einem Weinfest und sorgte
für eine faustdicke Überraschung. Tatsächlich sollte es doch noch jemandem gelingen,
Fritthelm sein Esel-Shirt, welches er bis zu diesem Zeitpunkt nach insgesamt 4
verlorenen Shirt-relevanten Spielen ununterbrochen tragen durfte, abzuringen.
Beim „Schwimmen“ sollte Schlabo erstmals den Kürzeren ziehen. Die
Shirt-Übergabe wurde dementsprechend zelebriert. Fritthelms Aufatmen sollte
aber nur ca. 2 Stunden anhalten.
Dann gab es nämlich bei der nächsten Rast die
nächste Mau-Mau-Runde und das Shirt wechselte wieder einmal zu Fritthelm über.
Man munkelt übrigens noch heute, daß bereits die „Dusche“ von Gian-Luca am
ersten Tag der Tour kein gutes Omen war...
Schließlich in Trier angekommen, wartete ein
weiteres Kapitel zum Thema Kultur. Mit einem knappen Foto und rein
provisorischen Fragen nach der Geschichte wurde aber auch die „Porta Nigra“
schnellstens abgefertigt. Nach einer letzten Stärkung machte man sich dann auf
die letzten Meter Richtung Bahnhof. Von hier aus fuhr man dann zuerst Richtung
Köln und anschließend über Essen nach Recklinghausen. Bevor man kurz vorm Ziel
noch ein letztes Gruppenfoto schoss, ging es dann per Rad nach Marl. Unterwegs
beschloss man schließlich, daß, zuhause angekommen, jeder allein für sich noch
ein Fläschchen Bier öffnet und gedanklich auf eine rundum gelungene Tour
zuprostet. In Erinnerung an 4 grandiose Tage freut man sich schon jetzt auf die
Tour 2005...